Tango-Argentino
Tanzstunde und Fernweh, der Tango-Jüngling mit der Schmalztolle oder die "Capri-Fischer" der 1950er Jahre - sie alle haben mit dem argentinischen Tango soviel zu tun wie Iwan Rebroff mit der russischen Seele oder Mc Donalds mit dem Wilden Westen.
Der Tango Argentino entstand nicht erst im 20. Jahrhundert, aber die Blütezeit hatte er in seiner ersten Hälfte in den Hafenstädten Buenos Aires und Montevideo. Und da war nichts von all der sterilen Gespreiztheit des Tangos, der 1963 als Standardtanz in das Welttanzprogramm aufgenommen wurde.
Der Tango Argentino zeichnet sich aus durch Tristezza, eine Schwermut, die mit trotziger Sinnlichkeit gekoppelt ist, es geht um Verlust und gekränkte Ehre, um Aufbegehren und Kampf.
Die Schauspielerin und Publizistin Steffi Böttger entführt in die Anfangsjahre des Tangos, in die Kaschemmen und Bordelle der Hafenstadt am Rio de la Plata, und erzählt über die Anfänge und die goldenen Jahre, wie der Tango nach Europa kam und wie er heute gespielt, gesungen und getanzt wird. Dazu spielt Valeri Funkner, Gründer und Leiter des Tango-Orchesters "Abriendo y cerrando" auf dem Bajan, einem Knopfakkordeon, das eigens für die Bedingungen des Tangos eingerichtet wurde, berühmte und weniger bekannte Tangos der Großmeister von Carlos Gardel bis hin zu Astor Piazolla.